Szenenbild aus WHEN ANIMALS DREAM

Zwischenruf aus München

[ 03.07.2014 ] Für alle, die sich an die Isar gemacht haben, um dem schönsten Filmfest Deutschlands beizuwohnen, hat sich die Reise zweifelsfrei gelohnt. Nun geht das 32. Filmfest München so langsam dem Ende entgegen. Bisher kamen Freunde amerikanischen Independentkinos unter anderem mit JOE von David Gordon Green, dem Regisseur von PRINCE AVALANCHE, voll auf ihre Kosten, ein großartiges, ruppiges und teils sehr heftiges Prekariatsdrama mit einem – fast schon unglaublich, aber wahr – großartig aufspielenden Nicolas Cage in der Hauptrolle. Den Anhängern feinsten französischen Kinos wurde einmal mehr klar, daß Daniel Auteuil in den letzten Jahren auf der großen Leinwand doch gefehlt hat. Hier überzeugt er an der Seite der immerguten Kristin Scott Thomas in Philippe Claudels Ehedrama BEVOR DER WINTER KOMMT. Witzig und klug geriet LA RITOURNELLE, Marc Fitoussis Film bot dabei ein Wiedersehen mit der einmal mehr verblüffenden Isabelle Huppert. Anrührend, bildstark, düster und beunruhigend geriet das dänische Teenhorrorarthousedrama WHEN ANIMALS DREAM, das den Vergleich mit dem meisterlichen SO FINSTER DIE NACHT wahrlich nicht zu scheuen braucht. Starkes deutsches Kino war bisher mit der anrührenden Geschichte BE MY BABY zu sehen, in der ein 18jähriges Mädchen, das am Downsyndrom leidet, schwanger werden möchte. Sylke Enders hingegen wandelt mit ihrem SCHÖNEFELD BOULEVARD überzeugend auf eigenen, KROKO erprobten Pfaden, und in DESSAU DANCERS erleben wir schwersympathische Typen, die mit Breakdance in der DDR anecken. Der absolute Überflieger aber war Tommy Lee Jones’ feministischer Western THE HOMESMAN mit ihm selbst und einer unglaublich toughen Hilary Swank in den Hauptrollen. Was sich sonst noch alles lohnte, und was davon demnächst ins Kino kommt, ist dann als großer Filmfestrückblick im August-PLAYER zu lesen.



Viel Spaß im Kino wünscht

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.