Originaltitel: BLACKMAIL BOYS
USA 2010, 67 min
Label: GMfilms
Genre: Drama, Thriller, Schwul-Lesbisch
Darsteller: Taylor Reed, Nathan Adloff
Regie: Bernard und Richard Shumanski
Drogensüchtige, heuchlerische, ehebrecherische Tunte. Die Wortwahl ist wenig dezent, warum auch, schließlich wollen Aaron und Sam den bigotten Schwulenhasser und Bestsellerautor Tucker mit ihrem Erpresserschreiben eine Menge Geld abluchsen. Das Druckmittel: ein Video, daß Tucker beim bezahlten Sex auf Drogen mit Sam zeigt. Dem sei vorausgestellt, daß Sam und Aaron ein Paar sind, derzeit in Fernbeziehung. Sam kommt in Chicago finanziell schlecht über die Runden, weshalb er anschafft. Daß er sich einen Job suchen könnte, kommt ihm spät in den pickligen Kopf, nachdem Aaron bei der halbseidenen Aktion fast draufging.
Für den Film sprechen sein roher Look, seine unverstellte Sprache, er fängt gut den Jammern-statt-Machen-Habitus ein, der jungen Leuten heute oft eigen ist. Im Hauruckmodus hingegen werden echte Konflikte wie der des Vertrauensbruchs hinweggesabbelt, die Shumanskis ignorieren das Potential einer Geschichte, die auch von der Feindseligkeit der modernen Welt erzählt, von der sich die Knaben haben anstecken lassen. Letztendlich ergießt sich eine Überdosis Wohlgefallen über die dann doch zu nette Geschichte: Geldsegen, Treueschwur und Honeymoon inklusive.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.