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Schmetterling und Taucherglocke

Julian Schnabels dritte Regiearbeit war das Kinoereignis des vergangenen Jahres, ein visuell berauschendes, tief berührendes Glanzstück über die Tragödie des Jean-Dominique Bauby, in den 90ern Chefredakteur der Hochglanzpostille "Elle." Durch einen Schlaganfall ist Bauby komplett gelähmt - bis auf ein Auge. Damit diktiert er seine Abschiedserinnerungen ... Was mit Leichtigkeit hätte zu wasserreichem Kitsch geraten können, gelingt Schnabel zur ganz großen, heftigst bewegenden Geschichte. Vielleicht ist ihm der perfekte Film gelungen, in dem alles stimmt, alles symbiotisch verwoben ist, das Bild, das Spiel, die Musik. Dieses Kunststück, der Film ist zweifellos eines, gelingt auch durch die perspektivenreiche Kameraarbeit Janusz Kaminskis. Artifiziell sicher, auch manchmal Anstrengungen einfordernd, immer jedoch das Gefühl treffend - ohne Manierismen. Unglaublich!

Das der DVD beigefügte Interview zeigt einen vorerst arg lässigen Regisseur, der dann Gefühl zeigt, wenn er über die Todesangst seines eigenen Vaters erzählt. Ansonsten ist es eher für die Amis gemacht, Schnabel muß im Prinzip den ganzen Film erklären ...

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.