Originaltitel: CHARLIE’S ANGELS
USA 2000, 100 min
Verleih: Columbia
Genre: Action, Erotik
Darsteller: Cameron Diaz, Drew Barrymore, Lucy Liu
Regie: McG
Kinostart: 30.11.00
Daß es Hollywood an Ideen fehlt, zeigt sich nicht nur in etlichen Fortsetzungen alter Kassenschlager und Remakes klassischer Streifen - sondern auch in der Adaption von kultigen TV-Serien. Vor zwei Jahren hieß es MIT SCHIRM, CHARME UND MELONE durch massig Effekte, eine unerhebliche Story und blasse Schauspieler zu verschandeln - und jetzt wurden die drei Engel kinoreif verpackt.
Auch hier spielen Logik und Originalität nur eine untergeordnete Rolle: Vom geheimnisvollen Millionär Charlie angeleitet, betreibt der etwas dusselige Bosley gemeinsam mit den hübschen Agentinnen Natalie, Dylan und Alex eine Detektei. Ihr neuer Auftrag ist es, den entführten Softwareentwickler Eric Knox zu befreien und seine jüngste Erfindung - eine Art Identifikationsalgorithmus für Stimmen - sicherzustellen. Die Präsidentin von Knox Technologies, Vivian Wood, verdächtigt den konkurrierenden Firmenboss Corwin, und so heften sich die Detektive an seine Spur. Tatsächlich gelingt es ihnen bald, Knox zu finden und die Computersysteme von Corwin anzuzapfen - doch damit beginnen die Probleme erst, denn es scheint, als sei auch Charlie in den Fall verwickelt.
Das große Potential des Films sind die attraktiven Schauspielerinnen, sensationelle Spezialeffekte und rasante Szenenfolgen. In Kurzauftritten sind Tom Green und LL Cool J zu sehen. Die Männerriege ergänzen natürlich die drei Engel, die nicht nur durch furiose Kampfeinlagen zu beeindrucken wissen, sondern auch die Waffen der Frauen gekonnt einzusetzen verstehen. So kann jeder Zuschauer etwas für sich finden: Actionsequenzen, Erotikeinlagen und Humor kommen auf keinen Fall zu kurz. Trotzdem überrascht es nicht, daß Werbefilmer und Hollywoodneuling McG die Atmosphäre der TV-Serie nur schlecht transportieren kann. Die starke Einbeziehung des unbekannten Charlie und die wenigen Querverweise überzeugen eingefleischte Fans wahrscheinlich nicht. Die Ansprüche an einen massenkompatiblen Blockbusters werden jedoch weit übertroffen.
[ Jan Berger ]