1982 hatte Sam Peckinpah, der sich zeitlebens mit den großen Studios stritt, nach CONVOY und fünf Jahren erstmals wieder die Chance, Regie zu führen. Es sollte sein letzter Film werden und zudem ein gelinde gesagt recht kruder Abgang. Zu verworren, dafür hochkarätig besetzt inszenierte Peckinpah die an sich schräge Verschwörungsgeschichte von Robert Ludlum (DIE BOURNE IDENTITÄT). Es geht dabei irgendwie um den Journalisten Tanner, der von der CIA beauftragt wird, seine Freunde zu linken, um einen von ihnen als Ost-Agenten zu enttarnen. Hier beherrschen kaum mehr nachvollziehbare Handlungsstränge die Geschichte, da purzeln Motive wie Rache und Gier unsortiert durcheinander. Generell negiert Peckinpah auch hier wie öfter in seinen Filmen jedes humanitäre Prinzip, allerdings fehlt ein Charakter, dem man das Taumeln im blutigen Kreis aus Aktion und Reaktion nachempfinden kann. Einmal blitzt das alte Genie Peckinpahs auf: in einer zwar völlig unnötigen, dafür atemberaubend inszenierten und montierten Verfolgungsjagd.
Originaltitel: THE OSTERMAN WEEKEND
USA 1982, 102 min
Verleih: Concorde HE
Genre: Action, Krimi, Polit
Darsteller: John Hurt, Dennis Hopper, Burt Lancaster, Rutger Hauer
Regie: Sam Peckinpah
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.