D 2019, 99 min
FSK 0
Verleih: Constantin
Genre: Kinderfilm, Abenteuer, Literaturverfilmung
Darsteller: Lilli Lacher, Alexandra Petzschmann, Paula Renzler, Jürgen Vogel, Bibiana Beglau, Thomas Heinze
Regie: Viviane Andereggen
Kinostart: 25.07.19
„Die drei !!!“ – noch nie gehört? Gibt es aber schon seit 2006 als Pendant zu den „Drei ???“ und richtet sich an Mädchendetektivinnen und solche, die es werden wollen. Jetzt also die erste Verfilmung nach bisher über 70 Fällen in Buch- und Hörspielform, bei der Viviane Andereggen Regie führte.
Der zu lösende Fall findet sich in einem leerstehenden Theater, in welchem vor Jahren unter mysteriösen Umständen ein Feuer ausbrach. Die drei Freundinnen Kim, Franzi und Marie haben sich für einen Sommertheaterworkshop eingeschrieben, geleitet von dem ziemlich kapriziösen Robert Wilhelms. „Peter Pan“ soll einstudiert werden, aber irgendwer scheint sich von den Eindringlingen gestört zu fühlen und will die Kinder aus dem Theater vertreiben. Erst werden nur Kostüme zerschnitten und Drohbotschaften hinterlassen, aber bald wird es richtig gefährlich. Oder ist es doch der Geist des angeblich in den Flammen umgekommenen Schauspielers, der hier spukt? Und was hat das Mädchen Mylie damit zu schaffen, das einfach wie aus dem Nichts bei den Proben auftaucht und anscheinend auch ein Geheimnis hat?
Andereggen bedient sich zunächst kampferprobter Zutaten eines flott gestrickten Jugendfilmes: Zickenkrieg mit der Konkurrenzclique, ein wenig Beef mit den Jungs, Beziehungsstreß und erwachende Liebe. Sie schafft es aber auch, ernstere Themen mit der Geschichte der Mylie zu plazieren, die es offensichtlich zu Hause nicht mehr aushält. Auch eine typen- und im Ansatz sogar „klassenübergreifende“ Freundschaft zu zeigen, geht durchaus auf. So verkörpert Franzi die kesse Sportskanone, während Kim erst einmal ihre ambitionierte Mutter (die auch Mathematikerin ist) austricksen muß, um statt im Mathe-Camp zu büffeln auf der Bühne zu stehen. Marie hingegen verkörpert die Diva unter den Mädchen, mit Pool, Villa und berühmtem Vater. Ernsthafte Konflikte und Gespräche untereinander werden jedoch weitestgehend ausgespart, und hier liegt vielleicht auch die verschenkte Chance.
Eine Prise mehr an echten zwischenmenschlichen Mädchenkonflikten hätte mehr Identifikationsfläche und auch Diskussionsgrundlage geboten. Ansonsten macht man nichts falsch, wenn man sich mit der ganzen Familie – auch bitte mit den Brüdern – in den Kinosessel begibt, um dabei zu sein, wenn die Mädels den Theatergeist überführen.
[ Susanne Kim ] Susanne mag Filme, in denen nicht viel passiert, man aber trotzdem durch Beobachten alles erfahren kann. Zum Beispiel GREY GARDENS von den Maysles-Brüdern: Mutter Edith und Tochter Edie leben in einem zugewucherten Haus auf Long Island, dazu unzählige Katzen und ein jugendlicher Hausfreund. Edies exzentrische Performances werden Susanne als Bild immer im Kopf bleiben ...