In grell-kalte Bilder verpackt Oskar Roehler seinen Nachfolgefilm von SILVESTER COUNT-DOWN, der in der von überspannten, lebens-überdrüssigen und lustgierigen Menschen angefüllten Szene von Berlin spielt.
Tabatabai, die BANDITS-Queen und LATE SHOW-Domina ist die Journalistin Natascha, die nicht gerade großen Arbeitseifer entwickelt. Bei einem Interview schläft sie ein, weil sie die Nacht und den Morgen im Kreise ihrer Freundinnen verbrachte und mit Koks in der Nase durch die Stadt düste. Sie lebt zusammen mit Gary. Der ist Video-Künstler, besitzt einen Nachtclub und probiert gern auch mal jede andere Frau aus.
Vom aufstrebenden Macho-Boxer Sugar fühlt sich Natascha angezogen und abgestoßen zugleich. Da erfährt Gary, daß er einen Gehirntumor hat. Er verabschiedet sich vom Leben. Und Sugar unterliegt im Kampf.
Im Finale steht Natascha auf der Bühne des Nachtclubs und singt, was sie vorher permanent abgelehnt hatte.
Roehler führt uns ins Berliner Nachtleben der 90er Jahre und entwickelt vor dem Hintergrund von Lebensgier und Liebessucht eine bewußt verrückte und oft weit über das Ziel hinausschießende Love-Story mit der Endstation Tod und unerfüllter Sehnsucht. Die Dreiecksgeschichte dient als Folie für jene Spannungen, denen Liebe zwischen Seelenfrust, Langeweile, Überdruß und ohnmächtiger Selbstsucht ausgesetzt ist.
D 1998, 83 min
Verleih: Arthaus
Genre: Drama
Darsteller: Richy Müller, Jasmin Tabatabai, Gregor Törzs
Regie: Oskar Roehler
Kinostart: 13.04.00
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