Originaltitel: GREATEST DAYS
GB 2023, 103 min
FSK 12
Verleih: Capelight
Genre: Tragikomödie, Musical
Darsteller: Aisling Bea, Alice Lowe, Matthew McNulty
Regie: Coky Giedroyc
Kinostart: 15.06.23
Die großartigsten Tage sind die der Jugend. Für Rachel und ihre Freundinnen liegt die allerdings schon ein Stück zurück. So ziemlich genau 25 Jahre. Also, wenn man es am großartigsten Tag all der großartigen Tage von einst festmachen will. Jenem Tag nämlich, als Rachels Freundinnen-Clique sich bei einem Konzert ihrer absoluten Lieblingsband, der größten Boygroup aller Zeiten, schwur, für immer und ewig einander verbunden zu bleiben, sich niemals aus den Augen zu verlieren. Klar, das Leben hatte dann anderes vor. Die Wege trennten sich. Auf die großartigen Tage folgte schnöder Alltag. Aber man unterschätze die höheren Weihen des Pop nicht – denn als die ja ebenfalls schon längst auf getrennten Wegen wandelnde Lieblingsband von einst ein Reunion-Konzert gibt, ist klar, daß Rachel und Freundinnen die alten Zeiten wieder auferstehen lassen. Gemeinsam! Bei diesem Konzert!
Höhere Weihen des Pop, größte Boygroup aller Zeiten? Um Irrtümer auszuschließen: Nein, es geht nicht um die Beatles. Es geht um Take That. Daß die Songs der fünf Jungs aus Manchester nicht ganz so viel taugen wie die der vier aus Liverpool, bemängeln eh nur Puristen. Alte Puristen, um genau zu sein. Und für die ist GREATEST DAYS eh nicht gedacht. Allerdings muß man auch sagen: Wirklich „Great“ ist die Kinoaufbereitung des gleichnamigen Musicals nach dem gleichnamigen Take-That-Song nicht geraten. Eher routiniert als inspiriert, eher kalkuliert als charmant wirkt der Film wie ein „Nimm das!“ für all die Fans, von denen man weiß, daß es ihnen reicht, wenn irgendwie die alten Songs erklingen, um die großartigen Tage wieder aufleben zu lassen.
[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.