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Keiner weniger

Anrührende Geschichte einer jungen Lehrerin in der chinesischen Provinz

Kein Schüler darf verloren gehen, nicht ein einziger! Das schärft Lehrer Gao der 13jährigen Wei Minzhi ein und verspricht ihr eine Belohnung. Zu Beginn des Schuljahres zählte seine Klasse an der Shuixian-Dorfschule in der chinesischen Provinz noch 40 Kinder. Kaum 30 von ihnen nehmen noch am Unterricht teil, aus Desinteresse oder Armut. Nun muß Gao auch noch einen Monat Urlaub nehmen, um seine kranke Mutter pflegen zu können. Wei Minzhi soll ihn vertreten. Also kontrolliert sie jeden Morgen nach Unterrichtsbeginn genau, ob alle Schüler anwesend sind. Dann schreibt sie eine Lektion aus dem Lehrbuch an die Tafel und überläßt die Kinder im übrigen sich selbst - egal, ob sie was lernen oder nicht.

Während die Kinder ohne Aufsicht im Klassenraum herumalbern oder streiten, sitzt Minzhi vor der Schultür und paßt auf, daß keiner entwischt. Doch eines Morgens passiert das Schreckliche: Der elfjährige Zhang Huike ist verschwunden. Minzhi sucht seine Mutter auf und erfährt, daß Huike in die Stadt gefahren ist, um Arbeit zu suchen. Denn der Vater ist früh verstorben und die Mutter hat Schulden. Minzhi denkt an die mahnenden Worte des Lehrers Gao und an die Belohnung. Sie macht sich auf den langen Weg in die große Stadt, entschlossen, den Ausreißer zu finden und zurückzubringen.

Chinas renommiertester Regisseur Zhang Yimou läßt auf der Odyssee des Mädchens rückständiges Land- und modernes Stadtleben aufeinanderprallen, zeigt zwei gegensätzlich erscheinende Kulturen eines Landes im Aufbruch. Laiendarsteller spielen sich quasi selbst, was dem Film zusätzliche Authentizität verleiht. Auch erhielten die Mitwirkenden kein Drehbuch. Yimou erklärte ihnen Szenen und Reaktionen, die sie dann aus ihrer Alltagserfahrung heraus nachahmten. Die Kamera und das technische Equipment hielt man bei den Dreharbeiten möglichst im Hintergrund, um die natürliche Atmosphäre nicht zu stören.

[ Verleih ]