Originaltitel: SCARY MOVIE 3
USA 2003, 90 min
Verleih: Buena Vista
Genre: Schräg, Klamotte
Darsteller: Anna Faris, Charlie Sheen, Leslie Nielsen, Pamela Anderson, Queen Latifah
Regie: David Zucker
Kinostart: 26.02.04
Erinnert sich noch jemand an Naivchen Cindy aus SCARY MOVIE? Tja, das Mädel hat mittlerweile richtig die Kurve gekriegt: Zwar signalisiert noch kein RING den Ehestand, dafür trägt sie aber einen Sohn am Rockzipfel und verdient ihre Brötchen als rasende Reporterin. Schon naht die ganz große Chance, denn just heute entdeckt man auf einem Feld 8 MILEs entfernt seltsame SIGNS – ZEICHEN bevorstehender Alien-Angriffe etwa? Der ins Korn gestanzte Hinweis "Attack Here!" vermag einen zarten Hinweis zu liefern, muß jedoch vorerst warten, da Cindys halber Bekanntenkreis dem berüchtigten, seine Betrachter nach sieben Tagen tötenden Videoband zum Opfer fällt. Unverhofft mischen sich zu allem Überfluß noch THE OTHERS aus der MATRIX ein, womit erst richtig die Post abgeht.
Hier stimmt zur Abwechslung wirklich, daß aller guten Dinge drei sind: Nachdem die Gebrüder Wayans mit den ersten beiden Teilen im tiefergelegten Spaßbereich dümpelten, übernimmt nun DIE NACKTE KANONE-Veteran David Zucker das Regiezepter und verteidigt souverän seinen Spitzenplatz in Sachen Nonsens. Da werden fröhlich Leichen gefleddert, rechtfertigt allein schon der göttlich unkorrekte "Was hast Du mit meiner Tochter gemacht?!"-Gag auf Kosten Michael Jacksons das Eintrittsgeld, stirbt Denise Richards im Cameo albern wie nie zuvor, und wenn gar nichts anderes funktioniert, zwängt sich eben Pamela Anderson zur Freude männlicher Zuschauer in einen winzigen, als Schulmädchen-Uniform getarnten Stoffrest.
Von subtil oder gar hintersinnig kann niemals auch nur in Spurenelementen die Rede sein, dennoch toppt Zuckers purer Schwachsinn sämtliche Schamhaar-Dickichte und Spermafontänen der Vorgänger zusammengenommen um Längen. Angesichts des permanenten Ausstoßes verzeiht man sogar locker jede der unzähligen nicht ins Schwarze treffenden Pointen – schließlich ist ja genug für alle da.
Allerdings gilt dies uneingeschränkt ausschließlich vS, nämlich vor Synchronisation. Zu befürchten bleibt wie so oft, daß die deutsche Fassung einige der teils brüllkomischen Wortspiele und Dialoge total verwurstet. Deshalb: Falls möglich, wählen Sie das Original!
[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...