CARRIE bedeutete nicht nur für Regisseur Brian De Palma den Durchbruch in Hollywood. Auch Hauptdarsteller Sissy Spacek und John Travolta übersprangen mit dem Film einige Sprossen auf der Karriereleiter. Ähnliches galt für Pino Donaggio, obgleich dessen Dienste für den Film erst gar nicht beabsichtigt waren. De Palma wollte ursprünglich Bernard Herrmann engagieren. Doch der starb kurz nach der Fertigstellung von Scorseses TAXI DRIVER.
Auf einigen Umwegen fiel dann der Kompositionsauftrag und die heikle Aufgabe, einen Herrmann-dominaten Temp Score durch eigene Musik zu ersetzen, Pino Donaggio zu. Bis auf minimale Anleihen, vorrangig in Form der Orchestrierung, ist allerdings kaum eine Spur des Hitchcock-Komponisten zu hören. Donaggio entwickelt seine individuelle Tonsprache, die vom pastoralen Titelthema getragen, abenteuerliche Abstiege über atonale Streicher-Schockeffekte bis hin zu rein elektronischen Experimentalklangflächen riskiert. Zwei Good-Feel-Songs, interpretiert von Katie Irving, runden mit Country-Charakter das weite Spektrum von CARRIE ab.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Varèse Sarabande