Label: Back Lot

Konklave

Volker Bertelsmann

In Finsternis bewegt sich Volker Bertelsmann freier als im Licht. Verstörende Sounds, Motive und Klangflächen gehen ihm eleganter von der Hand als epische oder romantische Themen. Überhaupt sind große dramatische Bögen nicht Bertelsmanns Stärke. Oft finden da motivische Fragmente nicht zu einem homogenen, memorablen Ganzen. Anders bei Genres, in denen Atmosphäre zählt: Thriller etwa, wie dem neuen Film von Edward Berger. Hier, in KONKLAVE, kann Bertelsmann kleinteilig mäandern, Zuflucht in klanglicher Unordnung finden, hier passen seine ruppigen Violinen-Ostinati, dumpfen Soundscapes und fremdelnden Celli-Tonkombinationen. Nur der beschwingt gemeinte Ausklang rutscht Bertelsmann durch die Finger: ein Klassik-Pasticcio, schmallippig und ziellos.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.