NIMMERMEER & MILAN

Martina Eisenreich

Da klagt der interessierte Filmmusikfreund noch über die Absenz instrumentaler deutscher Soundtracks auf dem Tonträgermarkt, erscheinen plötzlich - es geschehen noch Zeichen und Wunder - zwei CDs mit Kurzfilmmusiken einer Newcomerin! Martina Eisenreich, mit 27 Jahren eine der jüngsten Komponistinnen im männerdominierten Geschäft, vertonte bis dato vorrangig Studentenfilme der HFF München und der Filmakademie Baden-Württemberg, darunter den mystisch-verklärenden NIMMERMEER und das Jugoslawiendrama MILAN. Beide Filme gewannen Preise und sorgten dafür, daß die Branche auf Eisenreich aufmerksam wurde. Ihre nächste Produktion war dann REINE GESCHMACKSACHE, ein Kinofilm.

NIMMERMEER und MILAN könnten unterschiedlicher kaum sein. Träumerisch-phantastisch im Gestus und großorchestral collagenartig gesetzt die eine, Weltmusik geprägt, bald rockig und realitätsnah die andere; die Arbeiten einer talentierten Komponistin, die es vermag, ein weit gefächertes Genrespektrum abzudecken. Dabei gelingt es Eisenreich, gerade für NIMMERMEER eine eigene und eigenwillige Klangwelt zu erschaffen, die fasziniert und den Hörer nicht recht loslassen will.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.