TATTOO ist ein Unikat im deutschen Kino. Trotz Vorwurf der Anleihe und des Kopierens. Zwar kommen Buch und Bild dem offensichtlichen Vorbild SEVEN stellenweise beträchtlich nahe, doch nicht auf Kosten der eigenen Geschichte und Ästhetik. Ähnlich verhält es sich mit der Musik. Auch Martin Todsharow sucht wie schon Howard Shore für SEVEN die Düsternis, das Obskure, den Schauer in der beklemmenden Tiefe von Celli und Bässen. Wieder sind es die endlos scheinenden dramatischen Bögen, die unaufgelösten Cluster, die den Grundtenor der Musik bestimmen. Todsharow geht allerdings noch einen Schritt weiter. Mit der Integration technoider Rhythmen und Klänge verjüngt er den Score nicht nur, sondern führt ihn zurück in die nächtlichen Gassen, die Clubs, zurück an den Ort der Handlung. Großartig!
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.
Label: Universal