Label: Lakeshore Records
Der aktuelle Kinokalender listet zwei Premieren mit Musik von Alexandre Desplat. Ein Doppel, das die beiden derzeit gefragtesten Gangarten des Franzosen präsentiert: Komödie und Historiendrama. Stephen Frears’ THE LOST KING macht den Anfang. Desplat packt das Biopic mit großer Ernsthaftigkeit und plaziert den Filmauftakt im Bernhard-Herrmann-Terrain: ruppige Staccato-Streicher, gedämpfte Trompeten-Echos, hetzende Marimba-Ostinati.
Erst nach und nach schmuggelt der Komponist seine Trademarks in die Partitur, läßt Harfe und Klavier ein melancholisches Motiv durchreichen, Violinen weite Bögen schlagen oder Blockflöten im Terzsatz tönen. Erstaunlich, wie hervorragend das mit den ästhetischen Anleihen bei Hitchcocks musikalischem Adlatus harmoniert.
[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.