Nils Daniel Peiler, 107 S., 9,90 EUR, Schüren Verlag, Marburg
[ 02.02.2018 ] Fans jeglicher Couleur – seien es nun Sport-, Musik- oder eben Filmfreunde – haben mitunter die Neigung, Trivialwissen über ihre jeweiligen Lieblingsgebiete anzuhäufen. Wer Stanley Kubricks 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM zu seinen Favoriten zählt, kann sich nun auf ein schmales, aber umso unterhaltsameres Bändchen freuen, um sein Wissen rund um den Film zu erweitern. Autor dieser Neuerscheinung ist der Filmwissenschaftler Nils Daniel Peiler (Jahrgang 1988). Die künstlerische Rezeption von Kubricks Meisterwerk hat er gar zum Thema seiner Doktorarbeit gemacht. Er ist bei weitem nicht der Erste, der das Werk wissenschaftlich untersucht, gehört die Meditation über Ursprung und Zukunft der Menscheit doch zu den meistinterpretierten und -zitierten Filmen überhaupt.
„201 x 2001“ ist jedoch nicht Peilers Promotionsschrift, sondern vielmehr ein Kompendium an Informationen, die sozusagen „hängenbleiben“, wenn man sich jahrelang intensiv mit einem Film auseinandersetzt. In 201 alphabetisch sortierten und pointiert formulierten Fragen und Antworten läßt der Autor kaum eine Wissenslücke offen. Beim Buchstaben A etwa drehen sich allein vier Fragen um die berühmten Affen vom Beginn. So erfährt man, daß sie deshalb so realistisch wirken, weil Schauspieler und Choreograph Dan Richter im Vorfeld akribisch das Verhalten von Menschenaffen beobachtete und sogar selbst einmal mit einem Affen zusammengelebt hatte. Unter D wie DDR steht, daß der Film dort nicht im Kino lief, und M wie Mondlandung erklärt, daß das berühmte „Zarathustra“-Thema von Richard Strauss ein Jahr später auch bei der Fernsehübertragung der realen Mondlandung eingesetzt wurde.
Ebenso werden kuriose Details zusammengetragen, etwas daß Kubrick versucht haben soll, sein Werk gegen die tatsächliche Entdeckung von außerirdischem Leben vor dem Filmstart abzusichern – allerdings fand sich keine Versicherung dafür. Außerdem kommen diverse Verschwörungstheorien, die sich um den Klassiker ranken, zur Sprache.
Peilers mitunter leicht augenzwinkerndes Frage-Antwort-Büchlein lädt zum Blättern und weniger zum chronologischen Lesen ein. Manche Themen wiederholen sich in verschiedenen Antworten. Bilder gibt es indes gar keine im Buch, aber ohnehin guckt man sich den Film am besten mal wieder im Kino an, 2018 wird er schließlich 50 Jahre alt.
[ Dörthe Gromes ]