• Meinungen

A Fold In My Blanket

Dimitrij ist Kletterer, in seiner Freizeit flieht er immer wieder in die Stille der Berge, raus aus dem Grau und der Enge dieses georgischen Kaffs, in welches er nach einem längeren Aufenthalt in London nun zurückgekehrt ist. Ein Fremder, ein Außenseiter ist er, dem die postkommunistische Couleur, die Verschlossenheit und der Argwohn der Leute Beklemmungen bereiten. Einzig zu seinem Jugendfreund Andrej faßt er weiterhin Vertrauen, er nimmt ihn mit zu einer Exkursion. Dann gibt es einen Toten ...

Zaza Rusadze macht es seinem Zuschauer nicht leicht, er reißt oft nur an, erzählt spröde bis kryptisch von verwundeten Seelen der Alten und von der Leere der Jungen, sie skizziert vage einen Flirt der schon als Kinder befreundeten jungen Männer. Zu diesem eigenwilligen Duktus agieren auch die Schauspieler recht befremdlich. Surreale Einsprengsel und diese verwunschene Kulisse aus mächtigen Bergen, Nachtblau und herrschaftlichen, ost-schicken Räumen verstärken noch die Irritation, die Rusadzes Werk sicherlich bewußt auslöst, was letztendlich so weit führt, daß alles multi-projiziert sein könnte oder daß man einfach komplett den Faden verliert ...

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.