Originaltitel: ETT HL I MITT HJÄRTA
S 2004, 93 min
Label: Legend HE
Genre: Drama, Psycho, Schräg
Darsteller: Björn Almroth
Regie: Lukas Moodysson
Gleiches bescheinigten voreilige Kritiker dem Ausnahmefilmer im Kopf und taten ihm unrecht. Moodyssons Geschichte über den abgeranzten Rickard, der mit seinem Kumpel Geko und der forschen Tess Amateurpornos dreht und seinen verschlossenen Sohn Eric vernachlässigt, ist wahrlich gaga, und bisweilen scheint es, Moodysson habe tatsächlich den Verstand verloren: er puzzelt millisekundenlange Clips von Operationen an Herzen und Vagina, dazu fickende Barbies und markerschütternden Eurodance zusammen, um eine Geschichte über den Verlust von Zivilisation, die Unfähigkeit zur Kommunikation und über soziale Isolation zu erzählen.
Manche Bilder erinnern an das derb-geniale DAS GROSSE FRESSEN, andere verweigern sich wie TRIO INFERNALE jedem Kinoschick. Natürlich ist das anstrengend, denn diese Haltdrauf-Poesie zeigt sich als eine unmittelbare, ehrliche Projektion vom Wünschen, Hoffen und Aufschreien. In dieser Wüterei checkt eigentlich nur der schwarz gekleidete Eric noch was. Allerdings bammelt auch ein Galgen von seiner Zimmerdecke, und am Schluß verklebt er sich schweigsam die Augen mit Pflaster ...
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.