D/Österreich 2016, 94 min
Label: Zorro
Genre: Drama, Thriller, Erwachsenwerden
Darsteller: Samuel Schneider, Alexander Srtschin
Regie: David Clay Diaz
Von der Abwesenheit oder vom Versagen der Väter erzählt das moderne Kino aus gutem Grund häufiger, da ist AGONIE keine Ausnahme. Nur daß der Film im Kino mal wieder unter Ausschluß einer größeren Öffentlichkeit lief, nun aber immerhin auf DVD erscheint. AGONIE begleitet zwei junge Männer durch ihren Alltag, der – wen wundert’s? – vor allem aus Druck besteht: väterlicher Druck, permanenter Leistungsdruck ohnehin, dann noch der, welcher entsteht, wenn Hormone verrückt spielen. Der schmale Möchtegern-Rapper Alex wächst in prekärem Milieu auf, versucht, den dünnen Ärmchen zu mehr Muskelmasse zu verhelfen, die Freundin läuft ihm weg, die Berührungen seines besten Freundes sind ihm plötzlich zu viel. Der etwas ältere Christian wächst behutsamer und allein mit seiner Mutter auf, entfaltet sich in seinem Jurastudium. Einer der beiden wird am Ende ein Mädchen zerstückeln und in Wiens Mülltonnen verteilen.
Der rohe Tonfall, der Schnitt und das oft wie beiläufige Spiel erinnern an Hanekes Frühwerke à la BENNYS VIDEO, dabei gelang dem aus Paraguay stammenden Regisseur David Clay Diaz ein nüchternes, zudem eindringliches Porträt einer verstörten Jugend, die sich einmauert, allein gelassen und komplett überfordert ist.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.