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Albert Nobbs

„Guter Mann, Nobbs!“ Es gilt, einen Ruf zu verteidigen: diskret und beflissen, ohne aufdringlich zu sein. Ein Hotelbutler par excellence, will man glauben, jedoch mit einem über Jahre gehütetem Geheimnis. Albert ist eine Frau. Die Arbeit ist knapp, da muß man trickreich sein, weshalb Busen und alle Weiblichkeit allmorgendlich hinter einer Korsage verschwinden. Doch jedes Geheimnis ist nur so gut wie sein Verrat, weshalb der Maler Hubert Page eingeführt wird, der sich für eine Nacht das Zimmer mit Albert teilen muß. Doch auch Page hat geflunkert ...

Ein wenig haftet dem an sich sympathischen Film Ohnesorgsche Schwankmuffelei an, das liegt an der Studiokulissenschieberei und an der Theatervorlage. Glenn Close spielt Nobbs mit Bravour, dieses Stoische und Melancholische, wobei Janet McTeer als Page doch mehr fasziniert. Vielleicht auch, weil ihre Figur interessanter geschrieben ist, wärmer auch, denn Nobbs ist ein scheues Tier, eine kleinkrämerische Person, die vom eigenen Tabakladen träumt und durchaus egozentrisch agiert, als sie sich in ein Zimmermädchen verliebt. Zum Witz taugt aber das skurrile Personal, das die Neigen der Gäste aus den Gläsern schlürft oder sich dem hausärztlichen Cunnilingus hingibt.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.