• Meinungen

All Beauty Must Die

Kurz fragt man sich, warum diese hochkarätig besetzte Weinstein-Produktion in den USA unterging und bei uns gar nicht ins Kino kam. Schnell weiß man warum: Trotz des wie immer aufregenden Spiels Ryan Goslings und der gereiften Kirsten Dunst gelang es Andrew Jarecki nicht, sein zu Beginn geradlinig angelegtes Psycho-Ehedrama konsequent zu Ende zu erzählen und der Versuchung zu widerstehen, diesem ein plump-fahriges Verwirrspiel anzupappen.

David will anders sein als sein Vater, der in Immobilien und Mafia macht, mit Katie zieht er ins Ländliche und betreibt einen Bioladen. Doch der Junge wird schwach, und einmal in New York zeigt sich David plötzlich verändert: aggressiv, abweisend, psychotisch. „Irgendwas stimmt mit mir nicht“, stellt er fest, und das ist symptomatisch für den Film: Basierend auf einer realen, nie aufgeklärten Mordserie, vermischen sich die Zeitebenen der über drei Jahrzehnte erzählten Geschichte, wobei die Maskenbildner beim gealterten David komplett versagen. Störend sind auch neben der papierenen Konstruktion des Plots das unentschiedene Schwanken zwischen aufgeregtem Thriller und stillem Psychogramm und die argen Logiklöcher.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.