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All Boys

Das Geschäft ist ein simples – immer wieder frische Gesichter und unverbrauchte Körper für eine gierig zahlende Klientel. DVD-Verkäufe sind rückläufig, Porno wird im Netz konsumiert. Das Medium paßt perfekt zum schnellen Geschäft. Die Akteure kommend zunehmend aus Osteu-ropa und sind selten wirklich schwul. ALL BOYS wagt einen Blick hinter die Kulissen: Wie kommen Ruda, Filip und Josef in dieses Milieu, was passiert, wenn noch jüngere Typen auf die Produzenten stoßen? Der Film ist zwar ein wenig didaktisch und bisweilen durch Soundmätzchen unnötig aufgemotzt, aber vor allem doch ein krasser Blick ins Hinterzimmer einer Industrie.

Wir sehen, wie ein normales Erstcasting abgeht, da geht’s nicht anders zu als beim Fleischkauf im Großhandel, wir erfahren, wie hart die Vertragsbandagen sind, wie wenig für die von der Straße kommenden Teens gezahlt wird, und daß es die Produzenten einen Dreck interessiert, wenn die Jungs wieder in der Gosse landen. Deshalb ist die Geschichte von Ruda, der mit einem abgewrackten Pornofilmer liiert war, die Ergreifendste. Der hübsche Junge mit den blauen Augen ist am Ende ein im Pappkarton schlafendes Wrack, mit Anfang Zwanzig von Drogen, Alkohol und Viagra gezeichnet.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.