Originaltitel: APO TIN AKRI POLIS
Griechenland 1998, 87 min
Label: Salzgeber
Genre: Drama, Erwachsenwerden, Schwul-Lesbisch
Darsteller: Stathis Papadopoulos
Regie: Constantinos Giannaris
Sie langweilen sich, weil sie nicht dazu gehören. Für die Griechen sind sie nur die Russen, die irgendwann Anfang der 80er vom Schwarzen Meer hierher nach Medini, diesem Armutsgürtel Athens, kamen. Einige können zwar griechisch, viele nicht. Die Jungen um die Hauptfigur Sasha bieten ihre Körper schwulen Männern an, düsen auf Inline-Skates durch die Nacht, knacken Autos und gehen in den Puff. Sie langweilen sich eben. Die Jungs sagen von sich: wer fickt ist Stricher, wer sich ficken läßt, ist eine Schwuchtel. Bei Sasha allerdings beißen die Freier eh kaum noch an, sie kennen ihn ja schon alle ...
Ein recht düsteres Bild, das Constantinos Giannaris hier zeichnet, ein ungetäuschter Blick in ein Milieu aus Drogen und Strich, ganz nah dran am Brennpunkt zwischen Einwanderung und Ghettoisierung. Giannaris Blick ist nur manchmal etwas lüstern, wenn er den trainierten Körpern beim Boxen, auf dem Bau oder gar in die Dusche folgt. Meist aber ist er dem Gefühl von Orientierungslosigkeit auf der Spur, die bei verzweifelten Freunden gar zum Verrat führen kann.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.