Originaltitel: ARMIN
Kroatien/D/Bosnien/Herzegowina 2007, 82 min
Label: Absolut Medien
Genre: Drama, Poesie
Darsteller: Armin Omerovic-Muhedin
Regie: Ognien Svilicic
Ein bosnisches Dorf. Ein Junge mit rundem Gesicht und ein müder Mann. Das einzige Farbenfrohe in dieser grauen Ödnis ist das Orange von Armins Jacke. Sein trauriges Antlitz hellt erst auf, als er mit seinem Vater nach Zagreb reist, und sie im Auto an den Insignien einer austauschbaren Großstadt vorüberflitzen: Hochhäuser, Glas-Metall-Paläste, schicke Hotels. In einem steigen sie ab – Armin soll an einem Casting teilnehmen, kann er doch so gut Akkordeon spielen.
Eine ruhig erzählte Geschichte über Welten, die nicht zusammen passen. Die Oberflächlichkeit einer Talentsuche kreuzt die Nervosität eines Teenagers, ein noch immer das Beste wollender, gleichsam polternder Vater und sein peinlich berührter Sohn, der Mief eines bosnischen Kaffs und die westlich angehauchte, kroatische Metropole. Ognien Svilicic erzählt mit ruhiger Hand von Gegensätzen, behende entwickelt sich dies zu einem intensiven Generationenporträt, einer Abhandlung über Würde. Sein emotionales Zentrum verankert er in der komplizierten Annäherung von Vater und Sohn. Der Moment, als beide ein Volkslied anstimmen, ist ein berührender und zugleich trügerischer. Svilicic gibt nämlich nicht den neuen Kusturica.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.