Die formalen Umstände dieses Films klingen schon ziemlich abgefahren. Der japanische Kultregisseur Mamoru Oshii (GHOST IN THE SHELL) dreht einen Zukunftsthriller über ein Spiel, dessen Name die Insel des Nebels Avalon ist, engagiert polnische Darsteller und dreht das Ding auch noch gegen alle Befindlichkeiten des internationalen Marktes in einer Sprache, die in derart MATRIX-ähnlicher Kulisse völlig irre wirkt: in polnisch, nämlich. Gut, zum Staunen bleibt eh nur kurz Zeit, denn schon ist das Gemetzel, Panzergeklirre und MPi-Gedröhn in vollem Gange. Ist aber alles nur ein Spiel, wenn Superfrau Ash feindliche Gegner in toller Zeitrafferoptik pulverisiert. Ashs Ziel ist es, auf die begehrte Ebene Special Class A zu gelangen. Versucht habens viele, gesehen wurden sie nie wieder ...
Da ist nicht viel rauszuholen an Handlung, was aber auch nicht nötig ist. AVALON ist ein futuristischer Spaß mit ein paar alten Ostblock-Straßenbahnen als Ausstattung, beeindruckender Sepia-Colorierung, imposanten Schlachtfeldern und einer Soundkulisse, die angst und bange macht.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.
Originaltitel: AVALON
J 2001, 102 min
Label: Kinowelt HE
Genre: Fantasy
Darsteller: Malgorzata Foremniak
Regie: Mamoru Oshii