Originaltitel: BABY BUMP
Polen 2015, 86 min
Label: CMV
Genre: Erwachsenwerden, Tragikomödie
Darsteller: Kacper Olszewski, Agnieszka Podsiadlik
Regie: Kuba Czekaj
Daß Filme wie dieser trotz Festivalpreisen nicht ins Kino kommen, verwundert kaum: BABY BUMP mutet an wie ein Totalangriff auf die Sinne, den Verstand, den Wagemut eines nur irgendwie möglichen Publikums. Dabei macht Kuba Czekaj nichts anderes als viele vor ihm: Er erzählt von Pubertät. Aber wie er es tut! In einem wilden Mix aus Splitscreens, Knabenphantasien, Animationssequenzen, tonalen Layoffs, viel Blut, berstenden Bäuchen und kaum zu beherrschenden Erektionen stellt er uns Mickey vor, der an sich leidet, an den abstehenden Ohren auch, in jedem Fall an seiner übergriffigen Mutter. Keine Ruhe nirgends, Distanz wäre so nötig. Und dann all diese komischen und doch so wichtigen Fragen: Fotze oder Arsch – was ist ein Ciabatta?
Man kann sich regelrecht vorstellen, wie naserümpfende Kritiker den Saal beim Festival in Venedig verließen ob dieser filmischen Frechheit, der es beeindruckend gelingt, ähnlich dem Erstlingswerk von Xavier Dolan von einer Entfremdung zwischen Mutter und Sohn zu erzählen, von einer Überforderung sowieso, die latent scheint, wenn man Scheidungskind ist, auf Befehl in der Schule pinkeln soll, und dieser seltsame, eigene Körper ohnehin macht, was er will.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.