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Besessen

Auch Martin Scorsese war mal jung und brauchte das Geld. Anders läßt sich die Mitarbeit an einem im Verlauf derart kruden Skript kaum erklären, dabei ist die Prämisse nicht mal die schlechteste, schon weil bei Hitchcock geklaut: Ein noch junger Typ glotzt, statt an seiner Doktorarbeit zu sitzen, durch ein Loch in der Wand aufs Nachbarssofa, auf dem es meist heiß, aber auch grenzwertig hergeht. Die Neugier wächst, Nils betritt schließlich die Wohnung und sieht eine an die Dusche gekettete, schwer unter Drogen gesetzte nackte Frau. Damit nicht genug, Nils glaubt bald, eben durch das Loch in der Wand, Zeuge eines Mordes zu sein ...

BESESSEN ist ein in Sepiatönen gehaltenes Kammerspiel, theaterhaft, überdeutlich und leider mit dem Produzenten Dieter Geissler kostensparend gleich selbst als Nils besetzt, der im Original zwar stolz auf sein Englisch ist, dafür stoisch bis hölzern agiert. Der Film tut so, als wäre er Noir, klappt schon wegen der Knattermimen kaum und durch eine Vielzahl ziemlich zusammenhangloser Erzählfäden ohnehin nicht. Am Ende scheint die Neuauflage des Films verzichtbar und nur dem unstillbaren Hunger der DVD-Anbieter nach ewigem „Content“ geschuldet.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.