• Meinungen

Blackfish

Er giert, er lügt, er killt. Wie primitiv der Mensch sein kann, wird einem bei dieser aufwühlenden, wenn auch didaktisch gehaltenen Doku klar. Seit über 40 Jahren schleppen Jahrmarktbetreiber wie der Milliardenkonzern Seaworld Orcas aus ihrem natürlichen Umfeld, um sie vor einer zahlenden, deppert johlenden Menge in viel zu kleinen Pools alberne Dressuren vollziehen zu lassen. Tilikum ist eines dieser bedauernswerten Geschöpfe, die psychotisch ihre Kreise ziehen, sich von sogenannten Trainern bespringen und zu „Kunststücken“ überrumpeln lassen. Eines Tages tickt Tilikum aus, ein Trainer stirbt, nicht das erste und keinesfalls das letzte Opfer.

Gabriele Cowperthwaite geht dem tierquälrischen Geschäft auf den Grund, interviewt ehemalige Dompteure und enttarnt dabei jede Menge Heuchlerei. Der Empörungsduktus ist für europäische Sehgewohnheiten befremdlich, die Botschaft aber sowieso sonnenklar: Die Betreiber schieben im Fall eines Unglücks die Schuld auf den fehlerhaften Trainer, das Tier ist keinesfalls Bestie, man badet sich in zynischer, geldgeiler Verlogenheit mit dem Irrglauben, Gott spielen und Raubtiere beherrschen zu können. Wer in Kürze plant, in den Loro Parque auf Teneriffa zu reisen, dem ist der Dokfilm in jedem Fall vorab zu Sichtung und Warnung zu empfehlen.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.