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Blow

Eigentlich ein totaler Trottel! Was George auch anpackt, alles geht schief. Bis es den Tolter und seinen Kumpel Tuna nach Kalifornien verschlägt, er die hübsche Stewardeß Barbara kennenlernt, einer Strandparty nach der anderen beiwohnt - immer ordentlich Dope in der Blutbahn. Das genügt unserem Ehrgeizling aber nicht, er will selber Marihuana verdealen.

Auch hier nicht das ganz sichere Händchen, wird George bald mit 660 Pfund anständigsten Grases erwischt und kommt in den Knast. Die beste Schule seines Lebens, denn er lernt dort Diego kennen, der ihm bald in Freiheit den Weiß-Pulver-König und Medellin-Boß Pablo vorstellt. George agiert ab sofort interkontinental, schleppt das Pulver aus Kolumbien ins sonnige Kalifornien, faßt fette Provision ab und kommt dem Scheinezählen nicht mehr nach.

Unter dem Stern seines Protegés Pablo spannt er einem leicht nervösen Geschäftspartner auch noch die heißblütige Geliebte aus und legt sein sauerverdientes Geld bei der staatlichen Bank von Panama an. Bald beginnt sein Kartenhaus zu wanken. Den Bullen eh’ schon auf dem Kieker, eine lebens- und schniefgierige Gattin zur Seite und die Sucht, sich hin und wieder selbst das Hirn ordentlich durchzublasen, treiben dem Emporkömmling das letzte Fünkchen Bodenhaftung aus den malträtierten Gefäßen. Georgie-Boy muß wieder in den Bau, nur seine kleine Tochter hält zu ihm...

Obwohl mit dieser Drogen-Maverick-Saga nichts wirklich Neues erzählt wird, ist Demme durch die porentiefe Authentizität ein dennoch verblüffendes Biopic über eine armselige Legende gelungen. Johnny Depp verleiht dem ungeschickten George jene haarsträubende Echtheit, daß man sich einer gewissen Sympathie für dieses Stehaufmännchen nicht erwehren kann. Für diesen Mann gab es neben der Dealerei einfach keine Alternative, seine Familie zu versorgen und sich selbst besonnen über den dickgewordenen Wanst zu streichen. Wenn George kurz vor Schluß im imposanten Trilobal-Jogginganzug seiner nicht mehr ganz so aufreizenden Gattin gegenüber steht, dann ist das nicht lächerlich, sondern rührend.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.