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Borgman

Der Vergleich mit FUNNY GAMES ist nicht so verkehrt, auch in Alex van Warmerdams Film wird eine Familie von einem um Hilfe bittenden Fremden aufgesucht, der Auftritt eskaliert in handfestem Terror, dem Nachkommen der recht menschlichen, wenn auch irritierenden Bitte des Bärtigen nach einem Bad, da er so dreckig sei, folgen bald Überrumpelung, Bedrohung, Okkupation und reichlich Tote. Und trotzdem klappert der Vergleich zu Haneke ein wenig, da der Österreicher bekanntermaßen weniger Thriller-like erzählte, viel nüchterner und kommentarloser, als es eben hier geschieht. Und schließlich kommt in BORGMAN sogar noch eine wenig irdische, ja fast mythisch-religiöse Lesart hinzu: Tiere laufen durch das Haus der van Schendels, eigenartige Narben sind zu sehen, die kleine Tochter scheint etwas zu wissen ...

Dieses Andeuten, diese SciFi-Schwebe tun dem Film keinen Abbruch, im Gegenteil: BORGMAN ist astreines Spannungskino, das auf geradezu perfide Art die Fragilität unserer privaten Bünde und unseres Wohlstandes hinterfragt und einmal mehr der Gegenwart fies ins Gesicht grinst: Das apokalyptisch Böse lauert derzeit wirklich überall.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.