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Brecha

Iván Noel hat sein Thema: die Adoleszenz. Wobei er davon immer in Verknüpfung mit der Landschaft, in der seine aufwachsenden Jungen leben, erzählt. Das war in WO WARST DU? so, das tut er auch in BRECHA, einer Geschichte, die in Lebrija in Andalusien angesiedelt ist. Und wie einst Pablo sehnt sich hier nun der 12jährige José Ramon nach einer Vaterfigur. Als sein leiblicher Vater schließlich aus dem Knast entlassen wird, ist die Freude dann doch nur von kurzer Dauer. Zu lange war die Trennung, zu schmerzlich und übergroß hängt über beiden ein Schatten der Vergangenheit. Noel erzählt eindrucksvoll und als stiller Beobachter von einem stigmatisierten Kind, von einem sich schwer einfühlenden Vater, der sein Leben einfach nicht in Griff kriegt, und kurz vor Schluß möchte man ihm einfach zurufen: Nun nimm ihn in den Arm! Das Zentrum aber ist doch der Junge, der mit seiner Katze spricht, die auf den Namen Satan hört, und der sich die Gunst der Kumpel mit kleinen Diebstählen zu sichern sucht.

Ein nachdenklich stimmender Film, der nur dann seltsam wird, wenn die Kamera den Knaben einfach zu häufig und in mißverständlicher Pose in weißer Unterwäsche einfängt. Das drängt den Film und seinen Macher in eine Ecke, wo er eigentlich nicht hin will.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.