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Brudermord

Dies ist einer der Filme, die bleiern im Magen liegen, die nachwirken, die so bodennah und dennoch schwer zu fassen sind. Los geht es mit einer Schächtung, brachial geht es weiter. Der junge Kurde Azad kommt nach Deutschland, hier wird ihm die entartete Kraft des Geldes vorgeführt: Egal, ob Du es mit totem Fleisch im Kebab oder mit lebendigem Fleisch im Puff verdienst - der Zaster stinkt nicht, will aber hart erworben sein. Rivalität zwischen Kurden und Türken brennt auf dem Pflaster der Stadt, und nur manchmal kann Azad diesem Teufelskreis der Gewalt entweichen - auch in der Freundschaft zum Jungen Ibo, der alten Männern in Toiletten die Haare schneidet. Als Ibo von einem Erzfeind Azads brutal vergewaltigt wird, bleibt Azad nur noch ein Weg - blutige Rache.

Hart, kompromißlos und dennoch von einer fast poetischen Kraft geprägt ist dieser Blick in ein Milieu, der viel mehr mit früher als dem Jetzt zu tun. Ein von unglaublicher Härte geprägter Kampf wird fortgesetzt, der seinen Ursprung in unaufgearbeiteten Konflikten zwischen Kurden und Türken hat. Dramaturgische Vergleiche zu Gael Morels starkem Film BRÜDERLIEBE sind durchaus zulässig und sicherlich gewollt.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.