Originaltitel: CIAO

USA 2008, 87 min
Label: Pro Fun

Genre: Drama, Schwul-Lesbisch

Darsteller: Alessandro Calza, Adam Neal Smith

Regie: Yen Tan

Ciao

Mit dieser Antwort hatte der Italiener Andrea nicht gerechnet, als er an einen Chatfreund schreibt. Sie kommt von Jeff, ein enger Freund Marks. Er schreibt Andrea, daß Mark tot ist. Auch wenn Andrea ihn nicht persönlich kannte, trauert er. Das Flugticket hat er gekauft, sie wollten sich treffen. Andrea reist dennoch nach Amerika – und besucht Jeff. Es ist merkwürdig, das spüren die beiden Männer, es fühlt sich unrecht an, über Mark zu reden – ohne Mark!

Erzählt wird von einem Kennenlernen über Eck als ein sehr ruhiges, sanftes Annähern. Yen Tans Film hält angenehm Schritt, er hat es nicht eilig – auch wenn Andrea nur zwei Tage in Texas bleibt. Ohne das Mittel ewiger Rückblenden erfahren wir viel von Mark, zunehmend verschwimmt der Fokus, er ist nach vorne gerichtet – was wird aus Jeff und Andrea? Das ist trotz des zumindest anfangs etwas steifen Spiels der Akteure sehr feinfühlig umgesetzt, macht CIAO zu einer glaubwürdigen Geschichte über Verlust und Neubeginn. Es geht nicht um plumpe Lückenbüßerei, eher um eine Neuausrichtung im Leben zweier Männer, die sich erst kennenlernen und dann begehren. Quasi ein Anachronismus zur zu oft abgefilmten schönen schwulen Welt.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.