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Haneke, der so sympathisch undidaktische Moralist des europäischen Kinos, hat hier keine hermetisch begrenzte Geschichte erzählt. Vielmehr schärft er seinen Fokus auf mehrere, miteinander verbundene Schicksale, denen manchmal nur der Moment einer kurzen Begegnung genügt, um das Leben der sich Treffenden nachhaltig zu verändern. Er beobachtet, ja belauert ihr Tun, auch ihr Nichtstun, denn schließlich verschwört sich Haneke mit der staubigen Romantik des oft öden, in seiner Unberechenbarkeit aber durchaus faszinierenden Alltags. Hier dem von der Schauspielerin Anne, deren Liebhaber Georges als Reporter an Kriegsschauplätzen kaum zu Hause ist, dessen sich vom Vater emanzipierenden Bruder Jean, der in einer Unachtsamkeit die bettelnde Maria aus Rumänien demütigt, wodurch der helfende Afrikaner Amadou Ärger mit den Bullen kriegt. Mit diesem vorerst wertfreien Beobachten erzählt Haneke - wie gewohnt in harten Schnitten - unprätentiös von Flucht, Heimat, vom Wanken der Würde, vom unbändigen Willen und der Härte des Durchkommens. Und: Juliette Binoche kann sich endlich wieder als vielfältige Schauspielerin beweisen - ohne ihr ewig beleidigtes Mienenspiel zahlreicher vorangegangener Rollen.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.