75 min
Label: Pro Fun
Genre: Schwul-Lesbisch, Kurzfilm
Regie: Michael J. Saul
So viel vorab – die Kurzfilme von Michael J. Saul auf TRUE LOVE wußten stärker zu berühren, drehten sich nicht so einseitig um Jugend, Einsamkeit und versteckte Sehnsüchte wie diese vier Beiträge. Aber ein genauerer Blick lohnt dennoch. So erzählt DON’T ASK vom Versteckspiel der Liebe zwischen James und Cameron, letzterer ist als Soldat für die USA im Irak. Ein an sich interessanter Stoff über die Verlogenheit und Sinnlosigkeit des Krieges – leider im eindimensionalen TV-Look. BLOODLINE empfiehlt sich als TWILIGHT für Schwule. Gerald verliebt sich verhängnisvoll in Christian, einen geheimnisvollen Jungen mit auffallend spitzen Zähnen – etwas fragmentarisch und kühl, aber nicht ohne Reiz. Komplexer ist STROKES geraten, die schwierige Annäherung zwischen Starmaler und Praktikanten. Neben dem kritischen Blick auf den divenhaften Kunstzirkus wird hier von Wut und Einsamkeit erzählt.
Richtig süß und leidenschaftlich ist der mit Blicken und Flüstertext auskommende Film BREATHE: Ein junger, schüchterner Asiate verguckt sich in einen Mitschüler. Hoffnungslos, wie es lange scheint, bis sie sich beim Ausflug näherkommen. Allen Filmen ist jedoch das Unfertige im Erzählen gemein, was auch zur Folge hat, daß man bisweilen recht ungerührt den jungen Suchenden zuschaut.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.