Originaltitel: DANNY IN THE SKY
Kanada 2002, 89 min
Label: Pro Fun
Genre: Drama, Schwul-Lesbisch
Darsteller: Thierry Pepin, Véronique Jenkins, Èric Cabana
Regie: Denis Langlois
Wenn nichts mehr geht, oder schlimmer noch, die Suche nach einem Weg gar nicht erst angetreten wird, dann bleibt einem jungen Menschen, so Gott oder Darwin für das nötige Equipment gesorgt haben, immer noch das Geschäft mit dem Körper, das schmierige Spiel mit gekaufter Zuneigung, mit trügerischen Illusionen, mit dumm-dreisten Versprechungen. So halb-stark-zynisch könnte die Quintessenz dieser kanadischen Produktion ausfallen.
Danny lebt mit seinem Vater, einer Klemmschwester par excellence, zusammen. Statt dem Willen seines alten Herrn zu folgen, tauscht Danny den Weg zur Uni mit dem auf dem Catwalk. Er verdient sich als Model sein Geld, und weil die Welt böse ist und der Regisseur Denis Langlois etwas bequem und naseweis, gibts bald verdrängendes Frischfleisch im schlüpfrigen Kokon des schönen Scheins. Unserem Lockenbuben Danny bleibt neben kriminellen Aktionen nur noch der Weg ins Stripper- und Pornomilieu. Auch hier ist sein durchtrainierter Leib gefragt, nur kommen nun eher spezielle Körperteile zum Zuge ...
Es muß irgendwie tragisch enden, aber eben nur so, daß Danny vom Leben eine Abreibung kriegt und letztendlich auf den rechten Weg der Tugend zurückfindet. Bis dahin stolpert Langlois mittels lechzender Blicke auf rhythmisch kreisende Männerkörper, kämpft sich unaufhaltsam durchs Minenfeld unfreiwillig komischer Dialoge und überfordert schließlich seine Modell-Mimen, in dem er ihnen mehr abverlangt als nur ganz sie selbst zu sein. Thierry Pepin geht als zwar falsch frisierter (derartige Lockenpracht trägt man nur noch in Retro-Shows, in der Provinz oder eben gleich an der Leine) aber dennoch gutgebauter Kleiderständer recht passabel durch. Allerdings dauert so ein Laufstegauftritt selten länger als eine Minute. Hier ist nun ein Film draus geworden.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.