Originaltitel: RONDA NOCTURNA

Argentinien/F 2005, 79 min
Label: Salzgeber

Genre: Schwul-Lesbisch, Drama

Darsteller: Gonzalo Heredia, Rafael Ferro

Regie: Edgardo Cozarinsky

Der Nachtschwärmer

19 soll er erst sein, dieser Stromer, der an Gael Garcia Bernal erinnert. Doch trägt er schon den Stempel der Straße im Gesicht, ein Stigma, das älter, verlorener und verzweifelter macht. Wir kleben Victor an den Fersen, auf seinen nächtlichen Touren durch Buenos Aires, zu Freiern, Junkies, Stricherfreunden. Schweigsam ist diese Reise voll irritierender Stimmung, als müsse in jedem Moment eine Fee, gar ein Engel kommen. Schutz braucht der Junge auch, wird der ältere Polizist, von dem sich Victor gratis ficken läßt, doch versetzt.

Um das schwere Bild von der Negation eines höheren (Liebes-)Glücks zu zeichnen, greift der Regisseur zu etwas zu drastischen Mitteln: körperliche Attacken unter Strichern und rüde, unvermittelte, surreal scheinende Unfälle. Das wirkt oft nur behauptet, unwirklich, da hätte er einen Teil seiner Erzählenergie auf die Schilderung der Hintergründe seiner Hauptfigur verwenden sollen. Ein trügerisches Schlußbild unterstreicht die These, daß mit dem Sonnenaufgang alle Ängste erst einmal verschwinden.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.