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Die Narbe/Ohne Ende

Selbstkritisch war er, bezeichnet Kieslowski doch DIE NARBE, seinen ersten Kinofilm, als schlecht und OHNE ENDE gar als verworren. An dem ist natürlich nichts dran, vielmehr ist ersterer ein mutiger Film über einen Kombinatsleiter, der sich Mitte der 70er Jahre in den Stricken der polnischen Scheindemokratie, die Kieslowski unverhüllt kritisiert, verfängt, und der sich im richtigen Moment gegen Staatswillen und Karriere entscheidet, bevor seine bereits eingestandenen Fehler noch größer würden. Ein Zeugnis der Zivilcourage also.

Hingegen DIE NARBE, wenn man so will das filmischere Werk, gleich mehrere Geschichten, die aber wohlgeordnet und zusammengehörig, erzählt. Einmal die einer zerstörten Liebe, weil der von der schönen Grazyna Szapolowska gegebenen Ehefrau der Mann plötzlich wegstirbt, welcher als Verteidiger Dissidenten vertrat. Und die eines großen Politikums, weil diese politischen Häftlinge vor dem Kriegsgericht verhandelt wurden. Zur klagenden Musik vom Weggefährten Preisner wirft Kieslowski einen Blick in eine politische Zelle und ins Verschwiegene einer Ehe. Dabei resümiert der Film die damalige Lage in Polen nüchtern: Manche gehen ins Ausland, andere sterben ...

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.