D 2007, 97 min
Label: Pierrot Le Fou
Genre: Drama
Darsteller: Gabriela Maria Schmeide, Axel Prahl
Regie: Andreas Dresen
Weil sie gern mit Menschen zu tun hat, ist sie Polizistin geworden. Eine denkbar schlechte Voraussetzung, möchte man meinen bei einem physisch wie emotional belastenden Knochenberuf. Entsprechend schwer kommt Anne klar seit ihrer Versetzung von Berlin nach Rostock Lütten-Klein, in einen dieser Schmelztiegel aus Neonazi-Gewalt, Prügel-Ehen und osteuropäischer Kleinkriminalität. Abstand wahren konnte sie noch nie, da wirkt der aufmunternde Spruch ihres robusten Kollegen Mike, sie solle sich eine dickere Haut zulegen, so tapsig wie sinnlos. Anne ist zu Abstand gar nicht in der Lage, denn sie ist einsam. Und einsame Menschen tun viel Unsinniges: wie sich in den Russen Jegor zu verlieben, nachdem sie ihn bei einem Diebstahl dingfest machte oder eben ohne Anreiz mit Mike ins Bett zu gehen ...
Dresen, dieser Menschenkenner, wirft einen präzisen Blick auf den ungeschönten Polizeialltag und schaut in die fiebernde Seele eines verzweifelten Menschen. Und wie eigentlich immer tut er dies ohne inszenatorische Mätzchen, dafür mit ganz viel Liebe zu ganz normalen Menschen und hier auch noch mit einer fabelhaften Hauptdarstellerin.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.