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Die Schlangengrube

Der Russe Litvak drehte einen der ersten ernsthafteren Filme über Borderline und Schizophrenie. Die authentische Schilderung einer daran Leidenden gelang ihm vor allem durch das ungeschönte Aufzeigen eines Klinikalltags, der dem eines Zuchthauses gleicht. Und durch das eindringliche Spiel Olivia De Havillands, die sich dem damals gerne vollführten Overacting weitgehend verweigerte. Sie spielt Virginia Cunningham, die nach einem Zusammenbruch in eine Heilanstalt kommt und dort unter Anwendung diverser, durchaus fragwürdiger Schocktherapien und vor allem dank der Obhut des Dr. Kik auf den Weg der Heilung gebracht wird.

De Havillands angstvolles Lächeln, ihre Furcht und Zerrissenheit gehen tief unter die Haut, und die aufrichtige Ambition dieses für die Zeit doch wichtigen Films wird nur mit dem etwas naiven, didaktisch vorgetragenen Lösungsansatz durch den Gutarzt ausgebremst. Bei dieser Unterredung mit seiner Patientin hat der Gott in Weiß - wohl für die Zuschauer auf den hinteren Rängen - doch tatsächlich das Konterfei vom zickbärtigen Sigmund F. zu hängen. Auf die Idee muß man auch erst mal kommen.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.