D 1982, 100 min
Label: Salzgeber
Genre: Schwul-Lesbisch, Drama, Liebe
Darsteller: Klaus Adler, Dieter Bachnik
Regie: Hans Stempel, Martin Ripkens
Der Titel bringt es auf den Punkt, diskreditiert das hohe Gut der Liebe aber zugleich, raubt er ihr doch den Anspruch aufs ganz Individuelle, das Unvergleichbare. Denn das kann Liebe ja auch auszeichnen, im subjektiven Empfinden sowieso, aber auch im bewußten Abgrenzen, schon aus Bewahrensgründen. Doch Wieland und Wolf sind tatsächlich ein Paar unter vielen, alles ganz normal: normal bürgerlich, normal arbeitsam, normal schwul. Da gibt es die üblichen Streitereien, die sich eben so einstellen, wenn man es nun schon knapp drei Jahre miteinander versucht. Hier die Bevormundungen des einen (Trink nicht so viel! Nimm nicht jeden Bonbon einzeln aus der Tüte! Mach doch die Glotze auch mal aus!), dort Wölfchens darauffolgende Verunsicherung und manchmal die entsprechende Retourkutsche. Und während andere Häuser besetzen, kochen die zwei Süßen italienische Rezepte nach ...
Zum Glück fällt dem Regisseurspaar mehr ein als die bisweilen theaterartig steif gespielten Szenen eines sich abnutzenden und dabei prächtig funktionierenden Bundes: Ihr Film ist ein faszinierendes Dokument über schwules Selbstverständnis, ein genau gezeichnetes Porträt von Westberlin, noch ohne Ossis, dafür in plüschiger Onkel-Valensina-Heimeligkeit, ein Ausflug in das Reich der prall gefüllten Edwin-Jeans und Lederwesten. Trotz der Jahre und Wölfchens Jürgen-Marcus-Gedächtnisfrisur wirkt der Film nie altmodisch. Sicher auch, weil er noch immer Aktuelles thematisiert: die Oberflächlichkeit auf der Klappe, das Bedürfnis nach Anpassung und letztendlich den unaufhaltsamen Abrieb einer Liebe – der immer dann passiert, wenn es „nur“ eine ist, wie andere auch ...
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.