Originaltitel: ELECTION
HK 2005, 96 min
Label: E-M-S
Genre: Action, Eastern
Darsteller: Simon Yam, Tony Leung Ka Fai
Regie: Johnny To
Ja, selbst in den ungewöhnlichsten Kreisen wird heutzutage Demokratie geübt. Sogar bei den Triaden der Hongkonger Unterwelt. Die funktioniert gar nicht so anders als bei uns Waffenlosen: ein Anführer wird gewählt, manchmal werden die Wähler ein bißchen geschmiert. Alles bestens also, wäre da nicht der jähzornige Big D, der die Wahl des jungen Lok anzweifelt und sogar damit droht, gegebenenfalls eine eigene Triade zu gründen. Keine gute Idee, allein in Hongkong soll es so um die 50 davon geben, mit 300000 Mitgliedern ...
Johnny Tos erstaunlich kenntnisreicher, dafür actionarmer Blick in ein Milieu verweist auf die hierarchischen Strukturen innerhalb dieser Machobanden. Wir werden Zeuge von merkwürdigen Riten, in denen nicht nur das Blut eines Hahnes fließt und bleiben doch so ein bißchen staunende Zaungäste, weil To zu viele Personen aufs Karussell setzt, die zuzuordnen zunehmend schwerer wird. Das wie nachgedreht wirkende Ende verblüfft durch seine Plötzlichkeit, die man in Ermangelung an Hinweisen durch Onkel To nur als ganz intrigantes Komplott in der eigenen Familie interpretieren kann.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.