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Election 2

Unglaublich, wie fleißig er ist - schon wieder zaubert Johnnie To eine dieser elliptischen Gangsterballaden aus dem Ärmel, wobei ihm die Fortsetzung seines Triadenstücks besser gelang als der Erstling. Das Thema ist dabei - der Titel verrät es - ganz ähnlich. Nach zwei Jahren der Herrschaft Loks soll nun ein neuer Anführer basisdemokratisch bestimmt werden. Jimmy muß ran, weil ihm die Geschäfte nur mit derartiger Macht zu sichern sind. Lok allerdings will das Drachenzepter nicht aus der Hand geben - einer muß also weg ...

Interessant ist Tos profunder Milieublick auch, weil er neutral erzählt, nicht die Moralkeule schwingt: auch Ganoven suchen nur nach Glück und Harmonie. Wird die gestört, ist Gewalt legitim. To zeigt die Verstrickung der "offiziellen" Politik in die Machenschaften der Banden und erweist in diesem actionarmen, dafür dicht erzählten Kampf Meister Shakespeare seine Ehrerbietung. Interessant zwiespältig auch die Hauptfigur: Jimmy ist ein athletischer Schönling, der kickboxt und eine Familie gründen will. Wenn er nicht gerade im Zorn Unwilligen die Extremitäten vom Körper trennt ...

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.