Originaltitel: FAQS
USA 2005, 95 min
Label: GMfilms
Genre: Schwul-Lesbisch, Erwachsenwerden, Schräg
Darsteller: Joa Lia, Allan Louis
Regie: Everett Lewis
Der Film gibt sich politisch. Zu Beginn werden schwulenfeindliche Passagen aus dem Wahlprogramm der texanischen Republikaner zitiert, damit sicherte sich Bush die zweite Amtsperiode. Zu ernst nimmt sich der Film dennoch nicht, denn schließlich erzählt er von der verrückten Idee, die India antreibt: Lets Save A Queer. Er selbst wurde aus einer brenzligen Situation von der Transe mit dem programmatischen Namen Destiny gerettet, zwei Schläger wollten ihm ans Leder, einer von ihnen sah gar nicht so häßlich aus. India kommt in Destinys Haus, ein Hort der streunenden Teens, er wird nicht der letzte sein, der Unterschlupf findet.
Das große Thema ist das der Selbstfindung, des Klarkommens, die Suche der Antwort, warum die "Kindermacher" die Homos so hassen - in einem Bush-verpesteten Amerika. Allgemeine Verunsicherung also auf beiden Seiten. Dazu braucht es diesen charmant-ruppigen Film, der keine klassischen Schönlinge, eher spannende Underdogs präsentiert, die vor allem in India das ausstrahlen, was die Schwulenszene eben auch ausmacht: Wagemut, Individualität und eine schöne Prise vom großen Irrsinn.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.