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Formula 17

Die Häuser groß, die Werbung bunt, die Szene schrill und affektiert: so zeigt sich das schwule Taipeh, als das niedliche Landei Tien hier ankommt. Mit einer Mission im Gepäck: die Liebe, also die echte, die einzig wahre zu finden. Und ausgerechnet an Bai, einem Playboy par excellence, wird sich das Grünohr abreiben. Mit Erfolg, womit bewiesen wird, daß selbst narzißtische Säcke ins Reich aufrichtiger Liebe zurückgewonnen werden können. Tiens Erfolgsformel ist Stolz, Beharrlichkeit und das möglichst lange Hüten seiner sexuellen Unschuld.

Daß das Ganze nicht zur pädagogisch-moralisch wertvollen Posse über den universellen Werteverfall wird, liegt an der Verve der jungen Regisseurin, den teils freakig, aber liebevoll gezeichneten Figuren und den spaßigen Einfällen wie der eingeflochtenen Erzählebene im Stil einer etwas entrückten Pekingoper. Weniger als süße Jungs, schnulziger Kantonpop und ein zuckersüßes Happy End wird nicht geboten. Viel mehr aber auch nicht.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.