Originaltitel: BREAKFAST WITH SCOT
Kanada 2007, 95 min
Label: Pro Fun
Genre: Tragikomödie, Schwul-Lesbisch
Darsteller: Tom Cavanagh, Ben Shenkman
Regie: Laurie Lynd
Mann, ist das Kind häßlich ...Doch halt, das stimmt zwar irgendwie, wäre aber zu früh geurteilt, denn irgendwann wächst einem dieser äußerlich wirklich merkwürdige Zwerg ans Herz. Was heißt äußerlich? Auf ganzer Linie schräg, der Kleine, der sich gern schminkt, Tücher und Perlen trägt, seine Hände mit Gardenia-Creme pflegt, Musicals liebt und bereits im Oktober Weihnachtslieder schmettert. Mit 11! Dieses Ungeheuer schlägt ein wie eine Bombe im Leben des doch ziemlich spießigen Paares Eric und Sam. Scot ist so was wie der Halbneffe Sams, plötzlich verwaist, bis eines Tages so etwas wie sein Halbvater auftaucht, um Scot mitzunehmen. Doch da hat sich nach anfänglichen Haßattacken Erics Gefühl in echte Vaterliebe gewandelt ...
Klingt bissl nach Schnulli? Ist es aber gar nicht, denn diese mit pointiertem Witz und geschliffenen Dialogen geschriebene Komödie zirkelt sich ganz geschickt ins Emo-Zentrum des Zuschauers, sorgt am Ende dafür, wenn es wirklich weihnachtet, daß die Tränen fließen und zeichnet ganz nebenbei das Bild eines wirklich armen Nordamerikas, in dem sich zwei schwule Erwachsene einfach nicht trauen (können), Hand in Hand auf der Straße zu laufen.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.