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Garden

"Hol’ mir einen runter" - die Sprache ist von Beginn an unverstellt - passend zu einem Film, der sich auf vermintes Terrain begibt, in die Stricher- und Drogenszene Tel Avivs. Das heilige Land ist also genauso irdisch verkommen wie der Rest der Welt. Shatz und Barash heften sich an die Fersen von Nino und Dudu und tauchen ab in ein Milieu aus billigem Sex, dreckigen Spritzen, geritzten Armen und brutaler Polizei und ziehen ein ernüchterndes Fazit: Freundschaft ist in diesem Metier kaum möglich, und auf die Würde wird gepfiffen - "Wer Geld braucht, geht mit jedem mit ..."

Der Film ist auch ein Bildnis der Zerrüttung zwischen Israel und Palästina. Nino lebt als Araber in ständiger Angst, abgeschoben zu werden, in den Knast zu kommen, dort - das wissen die Jungs - kann es passieren, daß sie ihm das Gesicht verstümmeln. Die Filmemacher stoßen auf eine tiefsitzende Sehnsucht, der nach Familie, weshalb einer der Jungs sagt "Mutter ist die Beste" und Briefe an sie schreibt. Bisweilen erinnert der Film an das beeindruckende Drama AM RANDE DER STADT. Trotz des bitteren Themas findet sich auch Humor in der beklemmenden Bestandsaufnahme - mit lustigen Sharon- und Arafat-Imitationen.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.