D 1995, 60 min
Label: Filmgalerie 451
Genre: Drama, Schräg
Darsteller: Kurt Leiner, Inga Busch
Regie: Oskar Roehler
Zu Beginn schreit eine bis zur Häßlichkeit verzerrte Fratze "Love Me!" Die Richtung ist klar, schon früh interessierte sich der Ausnahmefilmer Roehler für Verzweiflung, Einsamkeit, das Rauschhafte und die menschliche Perversion. Frank Seltsam ist die Verkörperung all dessen, ein abgeranzter, nicht unattraktiver Dealer. Die erschlagenen Nutten stapelt er im Hinterzimmer, dazu wird noch ein Lied angestimmt: "Oma, Why Are You tot?"
Roehlers rohes, gar nicht übles Debüt spielt in der Zeit als Handys noch Antennen hatten, die Nutten "bumsen" sagten und man Berlin die DDR noch ansah. Als ehrliche Haut entpuppt sich der zu Unrecht als Kalkül-Koksnase verrufene Filmemacher im Interview. Roehler ist einer, der seine bürgerlichen Träume nicht verleugnet, der nicht nur jammert, sondern offenherzig einräumt "Ich hatte das Geld" - um SYLVESTER COUNTDOWN zu realisieren. Roehler bekam oft genug auch die Ignoranz gewisser TV-Redakteure zu spüren und gesteht gar freimütig: "SUCK MY DICK hätte ein guter Film werden können." Charmant, lieber Oskar ...
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.