Originaltitel: HUNGER

GB 2008, 91 min
Label: Ascot

Genre: Polit, Drama

Darsteller: Michael Fassbender, Liam Cunningham

Regie: Steve McQueen

Hunger

Hier darf man das wirklich mal wieder sagen: ein Meisterwerk. Ein tief ins Mark erschütterndes Meisterwerk! Anfang der 80er Jahre: Margret Thatcher weigert sich, IRA-Kämpfern den Status als politische Häftlinge anzuerkennen, die als Terroristen unter den sittenwidrigsten Bedingungen gefangen gehaltenen jungen Männer um den charismatischen Bobby Sands treten in den Hungerstreik. Wir werden Zeuge einer jede Vorstellung überschreitenden staatlichen Gewalt, ausgeübt durch unter Streß stehende und dringend in Therapie zu steckende Polizisten. Der Staat hat sich seiner letzten Grundwerte komplett entledigt und wird zum mordbereiten Monster.

Neben unerträgliche Folterbilder, die aktueller denn je scheinen, stellt McQueen poetische Momente, so das minutenlange Spiel eines Inhaftierten mit einer Fliege. Keine störende Musik, nichts gilt mätzchenhaft zu illustrieren, vieles tut einfach weh: Die Momente, wenn Bobbys Eltern ihn besuchen, das brillant geschriebene Gespräch mit einem Geistlichen, die Bilder von Bobbys 66 Tage langem Sterben. Und dazu als zynisches Voice-Over die Eiserne Lady, die anklagt und sich dabei selbst des Mordes schuldig gemacht hat.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.