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Ich bin das Glück dieser Erde

Julián Hernández faßt sich mit knapp zwei Stunden dieses Mal so kurz wie noch nie, was auch in Ordnung geht. Denn mit seinen Meisterwerken MIL NUBES oder BROKEN SKY kann sein neuer Film nicht mithalten. Wenn auch manches vertraut scheint – die Körperbesessenheit Hernández’, die tränenverzierten Pierre et Gilles-Gesichter, das Flüstern, das Knistern, das Unaussprechliche. Schade ist nur, daß der Regisseur den interessantesten Charakter, eigentlich die Hauptfigur, an den Rand stellt oder ganz verliert: Octavio, ein anmutiger Tänzer, verliebt in den Filmemacher Emiliano. Der ist nicht wirklich beziehungsfähig, immer auf der Suche nach Bestätigung, auch Stricher kommen in Frage, ein leerer Mensch, der Octavio verstößt.

Vieles geschieht hier extrem unvermittelt, schade ist außerdem, daß ein Stimmenduell, ein seelenartiges Einflüstern gar nicht untertitelt wurde. Vermutlich geht Hernández einmal mehr der trügerischen Illusion vom Glück nach, er hat noch immer keine Antwort auf die Rastlosigkeit zweier eigentlich einander zugetaner Menschen. Das sieht zweifelsohne wieder schön aus, doch hätte er eben bei Octavio bleiben sollen und sich Nebenschauplätze erspart.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.